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„Taifun“

Aufzeichnungen eines Geheimdienstmannes

(3 Bände)
Mitteldeutscher Verlag, Halle 1988

Mit diesem Buch möchte der Autor seine Verbundenheit mit China und dessen sozialistischer Entwicklung bekunden und seine auf eingehenden Studien beruhende persönliche Ansicht über einen wichtigen Abschnitt der Geschichte unseres Jahrhunderts einbringen.



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Klappentext

Der amerikanische Geheimdienstmann Sidney B. Robbins übernimmt 1943 einen nicht alltäglichen, langfristigen Auftrag: in China leben, einer unverfänglichen Tätigkeit nachgehen und über verdeckte Kanäle Verbindung zu seinen Auftraggebern halten. Der zweite Weltkrieg ist zwar so gut wie entschieden, aber noch nicht beendet. Amerikanische Strategen sehen für die Zukunft Chinas einen Sieg der Volkskräfte nüchtern voraus. Dabei wittert Washington aus mancherlei Gründen die Chance, auch nach der unvermeidlichen Revolution seine Finger im Kuchen China behalten zu können. Sidney B. Robbins ist ein Instrument, diese Chance wahrzunehmen. In seinen nur durch Zufall erhalten gebliebenen sporadischen Aufzeichnungen entsteht für den Leser das faszinierende Bild einer bemerkenswerten Geheimdienstoperation mit weitreichenden Folgen. Ihr letztliches Ziel ist es, die "politische Farbe" Chinas zu verändern.
Und dann ist da China selbst in diesen Aufzeichnungen - das volkreichste Land der Erde, das in die Freiheit aufbricht, unermeßlich in Größe und Schönheit, von bezaubernder Eigenart und unsterblicher Tradition, eine ganze Welt voller Überraschungen und Widersprüche. Harry Thürk, der viel über Asien schrieb, legt mit diesem dreibändigen Werk eine Arbeit vor, die Einblick in Geschichte und Aufschluß über Hintergründe gibt, die voller Spannung ist und aus der man die Liebe des Autors zu dem Land spürt, in dem er selbst lange lebte.

[Der] erste Band beginnt im Sommer des Jahres 1943 und endet mit dem Sieg der chinesischen Revolution, einer Zeit, in der sich Sidney B. Robbins geschickt in seinem Operationsgebiet etabliert.

Der zweite Band des dreiteiligen in China spielenden Romanwerkes führt in die Zeit der fünfziger Jahre: Das Land baut seinen Sozialismus auf, und der amerikanische Geheimdienstmann Sidney B. Robbins lebt in der Hauptstadt durchaus angenehm, - nur - an der Durchführbarkeit seiner weit in die Zukunft terminierten Mission kommen ihm erhebliche Zweifel.

Der dritte Band des dreiteiligen Romanwerks spiegelt das Bild eines Chinas, das in das Chaos der sogenannten Kulturrevolution gestürzt wird. Der amerikanische Geheimdienstmann Sidney B. Robbins, als angesehener Bürger in Peking lebend, schöpft erneut Zuversicht; plötzlich gibt es bedeutungsvolle Operationen für ihn durchzuführen. Bis seine Mission eines Tages ein höchst mysteriöses Ende findet.

Rezensionen

Hintergrundwissen

"Taifun" wurde zu einer Zeit geschrieben, in der sich die angespannte Beziehung zwischen der UdSSR und der VR China endlich wieder besserte. So kam den DDR-Obrigkeiten Thürks Roman, der den Aufbau des Sozialismus in China sehr kritisch beurteilt, alles andere als recht. Thürks Stammverlag Das Neue Berlin verweigerte kurzerhand die Veröffentlichung des Romans. Auf eigene Bitte erhielt Thürk diese Ablehnung schriftlich - ein Fehler, wie der Verlag bald feststellen solte.
Denn nun hatte Thürk alles, was er nach geltendem DDR-Recht brauchte, um sein Buch im (westlichen) Ausland anzubieten. Um dieses (nach Ansicht der Behörden) noch wesentlich schlimmere Szenario zu vermeiden, musste der Verlag Das Neue Berlin schließlich einen Kompromiss eingehen.
Thürk wurde an den Mitteldeutschen Verlag verwiesen, wo das Buch auf volle Verantwortung des Autors und ohne Angabe eines Verlages (anonym gewissermaßen) schließlich doch erschien, in einer Auflage von 30.000 Exemplaren. Jeder der Bände dieser sogenannten "Buchclubausgabe" begann mit dem oben wiedergegebenen Zitat, das Thürks persönliche Sichtweise betont und seinen kritischen Standpunkt relativiert.
Nach der politischen Wende in Deutschland erschien der dreiteilige Roman schließlich erneut im Mitteldeutschen Verlag, diesmal offiziell. Nach "Taifun" folgten noch weitere drei Romane Thürks im Mitteldeutschen Verlag, sowie Neuausgaben zweier früher Romane.

Jeder der Bände enthält im Einband zwei Karten:

Kapitelübersicht

Erstes Buch: Der Weg nach Peking
Zweites Buch: Ping Tjiao Hutung
Drittes Buch: Auge des Sturmes

Ausgaben

Buchclubausgabe © Harry Thürk, Weimar 1988
Gesamtausstattung: Gerhard Medoch
Gesamtherstellung: Karl-Marx-Werk Pößneck
Lizenz-Nr. 444-300/86/88  ·  7001

Erstes Buch: Ganzleinen (rot/helloliv) mit SU, 384 S., 20.4 cm
Zweites Buch: Ganzleinen (rot/rostbraun) mit SU, 360 S., 20.4 cm
Drittes Buch: Ganzleinen (rot/dunkeloliv) mit SU, 296 S., 20.4 cm

Mitteldeutscher Verlag, Leipzig 1990
Gesamtausstattung: Gerhard Medoch
Gesamtherstellung: Graphischer Großbetrieb Pößneck GmbH
Best.-Nr. 6393794, Lizenz-Nr. 444-300 · LSV 7001

Gesamtausgabe: ISBN 3-354-00290-5
Erstes Buch: ISBN 3-354-00291-3 — Ganzleinen (rot/helloliv) mit SU, 384 S., 20.4 cm
Zweites Buch: ISBN 3-354-00292-1 — Ganzleinen (rot/rostbraun) mit SU, 360 S., 20.4 cm
Drittes Buch: ISBN 3-354-00294-8 — Ganzleinen (rot/dunkeloliv) mit SU, 296 S., 20.4 cm

Buchcover Rückseite --- Klicken Sie aufs Bild, um die Vorderseite zu sehen.
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Hamann/Völkel/Wogawa: "Harry Thürk. Sein Leben, seine Bücher, seine Freunde", 2007 – S. 110-114