Weimarer Verlagsgesellschaft, Weimar 2009
Verlag und Autor danken
dem Schriftsteller Wolfgang Schneider, der freundlicherweise gestattete, aus seiner 1970 veröffentlichten Arbeit über den Zwiebelmarkt in Weimar Einzelheiten zu übernehmen.Herzlicher Dank gilt auch
dem Stadtarchiv Weimar für die Bereitstellung historischen Bildmaterials, Herrn Eberhard Renno vom Fotoatelier Louis Held, Weimar, Herrn Gerhard Marohn, Weimar.
Kapitelübersicht
Fürsten, Dichter, Zippelbauern
Sonntags doch!
Air de Weimar
Flaute
Die "Planburschen"
Aß Freya Zwiebeln?
Wiederkehr
Zwiebelkirmes
Viel Vergnügen!
Lexikalisch betrachtet
Großmütterlich betrachtet
Handwerklich betrachtet
Medizinisch betrachtet
Warnung und Belehrung
Tip für Wehrdienstverweigerer
Wehrdienstleistende, die unverhofft in eine kriegerische Auseinandersetzung der ernsteren Art verwickelt werden sollen, können sich nachfolgenden Rates bedienen:
Man füge sich am Schienbein eine geringfügige Hautverletzung (Abschürfung) zu und setze just auf diese Stelle eine halbierte Zwiebel, und zwar mit der angeschnittenen Seite auf die Verletzung, worauf man sie mit einer Binde festzurrt und möglichst lange in dieser Lage beläßt (das “zwiebelt„ allerdings ein bißchen). Es bildet sich ein gefährlich aussehendes Geschwür, das sofortige medizinische Behandlung im Lazarett erheischt, weshalb man sich mit einem Ausdruck tiefsten Bedauerns von der kämpfenden Truppe entfernen muß.
Warnung! 1. Es tut etwas weh, und es dauert, bis es heilt. 2. Manche Capos kennen den Trick, sogar einige Mediziner. 3. Es kann als „Selbstverstümmelung“ deklariert und entsprechend vorm Kriegsgereicht geahndet werden.
Aber: Ich habe mit einem Weltkrieg-2-Kameraden zusammen letztes Sylvester gefeiert, der mit genau diesem Trick überlebt hat. Worauf wir einen tranken.
Verlag und Autor können eine Wiederholung des Krieges nicht empfehlen.Rezepte mit Zwiebeln
KARIBISCHE ZWIEBELSUPPE
DER ECHTE WEIMARER ZWIEBELKUCHEN
CHINESISCHE ZWIEBELSCHNECKEN
SALAT AUS GRAPEFRUIT UND ZWIEBEL
GLASIERTE ZWIEBELN (als Gemüsebeilage)
GEFÜLLTE ZWIEBELN
ZWIEBELAUFLAUF
ZWIEBELFLEISCH
SAURE ZWIEBELN (eingelegt)
SCHALOTTEN
WEIMARER ZWIEBELBROT
Bildteil:
IMPRESSIONEN vom Zwiebelmarkt fotografiert von Frank Naumann (63 Farbfotos, je 1 Seite)
Hintergrundwissen
Die Ausgabe "Zwiebelmarkt" enthält, nach einem Grußwort des Weimarer OB Stefan Wolf, im Kapitel "Der Weimarer Zwiebelmarkt" (Seiten 9-59) den Haupttext der Erstausgabe von 1997 (bis einschließlich des Kapitels "Viel Vergnügen!") mit geringfügigen Änderungen und zahlreichen neuen Abbildungen. Danach folgen die von Ulrich Völkel verfassten Kapitel
- Chronik des Zwiebelmarktes
- Die Geschichte der Zwiebel
- Kleines Zwiebellexikon
- Die Heldrunger Zwiebelbauern
- Wie ein Zwiebelzopf entsteht (Kapitel "Handwerklich betrachtet" in der Erstausgabe)
- Die Zwiebel in der Literatur
- Ein Bummel über den Zwiebelmarkt (10 große Farbfotos von Guido Werner)
- Zwiebelkuchen und andere Rezepte (aus dem bistrot français in Weimar)
und abschließend folgender Epilog von Ulrich Völkel:
Der Schriftsteller Harry Thürk war einer der erfolgreichsten deutschen Autoren in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. 1927 im schlesischen Zülz geboren, kam er nach dem Krieg 1945 auf abenteuerliche Weise nach Weimar, wo er eine neue Heimat fand. Hier lebte er, hier arbeitete er wenn er nicht in China, Vietnam, Korea oder Kambodscha und Laos unterwegs war, um für seine ebenso spannenden wie sachkundig erzählten Bücher zu recherchieren. Und in Weimar starb er im Jahre 2005.
Die Stadt Weimar allerdings spielte in seinen Büchern kaum eine Rolle, obwohl er gern hier gelebt hat und sich durchaus zu Hause fühlte.
Im Frühjahr 1999 bat ich ihn, ein Buch über den auch von ihm gern besuchten Weimarer Zwiebelmarkt zu schreiben. Ich war freudig überrascht, dass er nach kurzem Überlegen zusagte; denn Regionalgeschichte war eigentlich sein Thema nicht. Aber ich wusste, dass er die Basare des Fernen Ostens liebte und sich selbst gern als Geschichtenerzähler empfand, dem die Leute freiwillig zuhörten, wie es auf den fremdländischen Märkten noch heute geschieht. Also hatte er eine Affinität zum Markterzähler. Da lag der Gedanke nahe, ihn für das ausgewählte Thema zu gewinnen. So entstand das Buch „Der Zwiebelmarkt zu Weimar“, das im RhinoVerlag erschien und längst vergriffen ist.
Es war an der Zeit, sich des amüsant geschriebenen Textes zu erinnern, um ihn, nun in einer neuen und um verschiedene Texte erweiterten und aktuell bebilderten Ausgabe wieder aufzulegen. Die Witwe von Harry Thürk gab gern ihr Einverständnis, wofür ihr an dieser Stelle noch einmal gedankt sei.
Bis auf geringfügige Korrekturen ist der Haupttext, also die Geschichte des Weimarer Zwiebelmarktes, in der „thürk'schen“ Originalfassung erhalten geblieben. Der seinerzeit von ihm geschriebene Anhang mit wissenswerten, mitunter auch nicht ganz so ernst zu nehmenden Erklärungen ist erweitert und aktualisiert worden. Angefügt wurde auch eine Chronologie des Weimarer Zwiebelmarktes und eine mit zahlreichem Bildmaterial von Guido Werner bereicherte Beschreibung der Burg- und Zwiebelstadt Heldrungen und ihrer Zwiebelbauern. [...]
Ausgaben
Satz: RhinoVerlag
Repro: CORAX COLOR, Weimar
Druck: Druckhaus Gera
Lektor: Ulrich Völkel
Umschlag: Frank Naumann, AGD
RhinoVerlag,
1. Auflage 1997: ISBN 3-932081-08-0
Umschlaggestaltung: carradesign / Anja Carrá, Weimar
Redaktion und Lektorat: Julia Roßberg, Weimar
Layout und Satz: Ulrich Völkel, Weimar
Fotos: Guido Werner, Weimar
Dieser Titel ist in Walbaum gesetzt als Reminiszenz an den bedeutenden Weimarer Drucker und Schriftsetzer Justus Walbaum.
Weimarer Verlagsgesellschaft,
2009: ISBN 978-3-941830-02-8