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„Ein offenes Wort“

Briefe aus Jahrzehnten

(SPOTLESS-Reihe Nr. 123)
Spotless-Verlag, Berlin 2000
Klappentext (Buchrücken) der 1. Auflage 2000:

Briefwechsel, die Schriftsteller mit Kollegen, Politikern oder Lesern führen, finden sich in vielen Büchern. Sie geben oft nur nebenbei Auskunft über das historische Umfeld, über Meinung und Standpunkte. Die Brief-Auswahl Harry THÜRKS in diesem Taschenbuch - eine aus langen Jahren stammende Kollektion - liest sich wie spannende Stories und ist zugleich literarische und faktenreiche Geschichtsschreibung. Einen USA-Piloten, den er aus Vietnam kannte erinnerte er an gemeinsame Stunden: "... Ich war kein 'Vernehmer', sondern eher einer, der Menschen erforschen wollte, denen er in ungewöhnlichen Situationen begegnete." Um die "Bandbreite" dieses Taschenbuches deutlich zu machen: Einer Leserin schrieb er zum Thema heute praktizierter Meinungs- und Pressefreiheit: "Es waren wohl diese oder ähnliche Gedanken, die einst eine so ehrliche Journalistenhaut wie den alten Paul Sethe zu dem unvergessenen Ausspruch bewegten: 'Pressefreiheit ist nichts anderes als die Freiheit von zweihundert reichen Männern, ihre Meinung zu sagen.' Wer dieses Buch in die Hand nimmt, wird es nicht wieder weglegen, bevor er ans Ende gelangte.


Leserwertung (bisher 1 ausgewertete Stimme):

"Zur Unterhaltung sind sie eigentlich nicht gedacht, Thürks ausgewählte Briefe, sondern wohl eher dazu da, den Leser zum Nachdenken anzuregen. Und das tun sie. Nicht nur, dass sie interessante Hintergrund-Informationen über Thürk und seine Werke geben und den Leser mitnehmen auf eine Reise durch 50 Jahre Zeitgeschichte, diese Briefe stimmen auch äußerst nachdenklich. Wieder offenbart sich Thürks erzählerisches Talent und seine einzigartige Begabung, unbequeme Fragen zu stellen und den Leser zu zwingen, wenigstens darüber nachzudenken.", Hanjo Hamann (Autor dieser Seite), 01.06.2003


Kapitel-Übersicht: Brief an... (Kapitel sind weder nummeriert noch betitelt)
1. An Mr. St. (1999) einen US-Piloten, den Thürk aus Vietnam kennt und dessen Sohn ihn besuchte
2. An Dr. G. G. (1979) Thürks Lektorin in Berlin über seine geplante Doku "Der Reis und das Blut"
3. An Prof. X (2000) den Initiator einer Konferenz über die Vertreibung der Ostdeutschen 1945
4. An Frau S. (2000)
eine Amateur-Schriftstellerin, mit der Thürk in persönlichem Kontakt steht
5. An GR. (1992) einen Historiker, der ein Buch Thürks ins Russische übersetzte
6. An A. (1958) einen Freund in der DDR, dem er von den Zuständen in China berichtet
7. An S. (1969) einen indonesischen Schriftsteller, der nach dem Putsch 1965 inhaftiert wurde
8. An H. (1994)
eine Schulkameradin Thürks, deren Vater er sterben sah (s. "Jangtse", Kap.1)
9. An Frau Ch. (1998)
die Schwester eines Freundes in der BRD auf ihre Anfrage bezüglich Vietnams
10. An Herrn Gr. (2000)
einen Amateur-Schriftsteller, dessen Autobiographie Thürk bewerten sollte
11. An J. (1999) einen im Zusammenhang mit dem Grenzregime inhaftierten NVA-General
12. An Janos (1972) Janos Veiczi, einen ungarischen Regisseur, mit dem Thürk häufig arbeitete

Hintergrundwissen:

Der Brief in Kapitel 7 geht an einen mit Thürk eng befreundeten indonesischen Schriftsteller, der zwei Jahre nach dem Militärputsch von 1965 zu 10 Jahren KZ-Haft verurteilt wurde. Der Klarname des Schriftstellers "S." ist Sitor Situmorang, wie Thürk in einer Neuausgabe von "Amok" offenbart.


Ausgaben:
Buchcover Rückseite --- Klicken Sie aufs Bild, um die Vorderseite zu sehen.

Broschur, 128 S., 19 cm
Druck und Weiterverarbeitung: Roland Piatkowski GmbH


1. Auflage 2000: ISBN 3-933544-43-2